Es gibt mittlerweile unzählige Podcast-Plattformen. Zu den bekanntesten zählen Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts oder auch Deezer. Ganz weit vorne mit dabei ist aber auch die Videoplattform YouTube. Warum der eigene Podcast auf jeden Fall auf YouTube zu finden sein sollte und warum die Plattform für Podcasts so gut geeignet ist, das erfahrt ihr in diesem Blog-Beitrag.

Podcasts auf YouTube

Wenn ich auf YouTube unterwegs bin, dann klicke ich mich oft von einem Video zum nächsten. Der Algorithmus, muss man sagen, ist wirklich gut. Man wird in eine Welt voller spannender, lustiger und interessanter Videos gezogen und verbringt länger auf der Plattform, als man eigentlich wollte. Da werden aus einer halben Stunde schnell mal zwei Stunden. So geht es bestimmt einigen der 2,56 Milliarden Nutzer:innen, die pro Monat auf YouTube unterwegs sind. Mal zum Vergleich: Beim Audio-Streaming-Dienst Spotify sind es im Monat aktuell rund 422 Millionen Nutzer:innen (Stand April 2022). Alleine hier können wir schon sehen, was für ein Potential in YouTube steckt.

Über die Plattform lassen sich also richtig viele Menschen erreichen. Wer bereits einen eigenen Youtube-Channel hat kann die aufgebaute Community und Reichweite für den eigenen Podcast nutzen. Außerdem ist es immer sinnvoll, breit zu streuen. Ein Podcast sollte deshalb auf möglichst vielen Plattformen platziert werden. Wie einfach es ist, den eigenen Podcast auf YouTube zu veröffentlichen, das schauen wir uns gleich mal genauer an.

Interaktion auf YouTube

Ein weiterer Vorteil der Video-Plattform ist das Thema Interaktion. Zuhörer:innen können direkt unter dem Video beziehungsweise direkt unter dem Podcast Kommentare hinterlassen. Auf den klassischen Podcast-Plattformen ist der Austausch zwischen Hörer:innen und Podcasthost so nicht möglich. Nur bei wenigen Plattformen ist es überhaupt möglich Kommentare zu hinterlassen, zum Beispiel  bei Apple Podcasts. Wenn ich als Nutzer:in eine Frage oder Anregungen habe, dann kann ich das Ganze bei YouTube direkt loswerden und der Podcaster oder die Podcasterin hat die Möglichkeit direkt darauf zu antworten. Damit lässt sich eine gute Verbindungen zu den Hörer:innen aufbauen und das wiederum schafft Vertrauen.

Podcast samt Video

Im klassischen Sinne ist YouTube natürlich eine Video-Plattform und damit auf Bewegtbild ausgelegt. Das können Podcaster:innen ebenfalls für sich nutzen. Der Podcast kann entweder mit einem Standbild veröffentlicht werden oder tatsächlich mit einem passenden Video zur jeweiligen Folge. Ihr könnt zum Beispiel einfach eine Kamera bei der Podcast-Aufnahme aufstellen und das Gespräch mitfilmen. Bei einem Reportage-Podcast ist das natürlich aufwendiger, da reicht es nicht, einfach das Stativ aufzustellen, die Kamera draufzusetzen und auf Aufnahme zu klicken. Wer den Aufwand nicht scheut, kann natürlich auch ein Video aus mehreren Perspektiven, mit Schnittbildern und Kamerafahrten produzieren.

Nachteile

YouTube ist allerdings nicht die ultimative Plattform für Podcasts, es gibt auch den ein oder anderen Nachteil. Sobald am Smartphone der Sperrbildschirm aktiviert wird oder die YouTube-App oder die Website verlassen wird, pausiert der Podcast. YouTube muss also immer geöffnet bleiben und kann den Podcast nicht im Hintergrund weiterlaufen lassen. Nur Premium-Mitglieder können den Podcast ohne Unterbrechung weiterhören.

Zahlen und Fakten

Wir haben schon gesehen, wie viele Menschen jeden Monat auf YouTube unterwegs sind, sich Videos anschauen und Podcasts hören. Es gibt aber noch mehr Zahlen, die zeigen, wie wichtig es ist, Podcasts auf der Video-Plattform online zu stellen. Laut einer Umfrage von YouGov hören die meisten Befragten (37 Prozent) Podcasts am liebsten über YouTube. Erst danach folgt Spotify mit 35 Prozent. Mediatheken von Radio- und Fernsehsendern liegen auf Platz drei und vier bei der Umfrage.

YouTube ist nicht bei allen Altersstufen die Nummer Eins. Podcast-Hörer:innen, im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, hören Podcasts am liebsten über Spotify. Je älter die Befragten sind, desto beliebter ist YouTube als Plattform zum Podcast hören. Bei den Befragten, die älter als 34 Jahre sind, ist die Video-Plattform der Spitzenreiter und Spotify liegt nur auf Platz Zwei.

Wie veröffentliche ich einen Podcast auf YouTube?

Das ist gar nicht so kompliziert. Zur Veröffentlichung auf der Video-Plattform benötigt man eine Videodatei. Mit Hilfe von Apps wie zum Beispiel Headliner kann mit wenig Aufwand die passende mp4-Datei generiert werden. Dafür braucht es lediglich ein Audiofile und ein Bild, zum Beispiel das Podcast-Cover. Es gibt übrigens einige Podcast-Hosting-Plattformen, die die Möglichkeit bieten, das eigene YouTube-Konto mit dem Podcast zu verbinden. Wenn die Verknüpfung aktiviert ist, werden künftige Podcast-Episoden als Video angelegt und zu YouTube gesendet.

Mehr Tipps zum Thema Distribution auf den verschiedenen Podcast-Plattformen findet ihr bei uns in den Blog-Beiträgen.

Monetarisierung von Podcasts auf YouTube

Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Podcasts auf YouTube Geld zu verdienen. Im Rahmen des YouTube-Partnerprogramms (YPP) stehen mehrere Tools zur Verfügung:

  • klassische Werbung (als Video oder Banner)
  • Super-Chat und Super-Sticker (bei Livestreams und Premieren)
  • Verkauf von Merchandise
  • Kanalmitgliedschaft
  • Super Thanks
  • etc.

UPDATE Juni 2022

Dos and Dont´s

  • Lege in deinem YouTube-Channel eine extra Playlist für deinen Podcast an.
  • Packe alle Folgen einer Show in eine Playlist, auch wenn es mehrere Podcast-Staffeln gibt.
  • Weniger ist mehr: Der Titel deiner Playlist sollte schlicht und einfach sein.
  • Eine Nummerierung der Folgen ist vorteilhaft.
  • Die Reihenfolge: Soll es mit der aktuellsten Folge losgehen oder mit der allerersten? Wenn du mit deinem Podcast eine Geschichte erzählen möchtest, dann macht es Sinn bei Folge eins anzufangen. Wenn es in deinem Podcast um aktuelle Themen geht, dann sollte es mit der neuesten Folge losgehen.
  • Füge auf jeden Fall immer eine Beschreibung zur Playlist und den einzelnen Podcast-Folgen hinzu. Das kann bei der Auffindbarkeit deines Podcasts helfen.

Podcast-Pläne von YouTube

YouTube möchte Podcaster:innen dazu animieren, Videos zu ihren Audio-Folgen zu produzieren. Dazu zahlt das Unternehmen wohl bis zu 300.000 Dollar. Das berichtet das Medienunternehmen Bloomberg. Einzelne Shows sollen demnach eine Prämie von bis zu 50.000 Dollar erhalten. Podcast-Netzwerke haben sogar die Chance auf bis zu 300.000 Dollar finanzielle Unterstützung. Mit diesem Geld sollen Videos produziert und passende Videoformate entwickelt werden.

Podcasts spielen bei YouTube mittlerweile eine große Rolle. Deshalb soll es künftig wohl auch eine Podcast-Funktion geben. Das berichtet Podnews. Künftig soll es möglich sein, RSS-Feeds zu integrieren. Es soll passende Analyse-Tools geben und weitere Möglichkeiten der Monetarisierung. Die Podcasts werden uns dann außerdem auf youtube.com/podcasts zur Verfügung gestellt.

YouTube ist seit 2006 eine Tochtergesellschaft von Google. Sollte die Videoplattform also tatsächlich die umfangreichen Podcast-Pläne umsetzen, könnte das das Aus für Google Podcasts bedeuten. Bis jetzt ist das allerdings reine Spekulation. Die Verantwortlichen der Videoplattform haben sich zu den Plänen noch nicht geäußert.