Ganz klar: Nein.
Nicht jede Marke, nicht jedes Unternehmen braucht einen Podcast. Aber man sollte sich als Marke oder Unternehmen zumindest mit dem Thema auseinandersetzen. Denn: Die Chance zu haben, authentisch, nah und echt von seinen Produkten, seinen Ideen, seinen Innovationen zu erzählen, ist schon eine feine Sache. Dennoch ist es nicht im Handumdrehen gemacht und sollte auch qualitativ hochwertig produziert sein. Ein Corporate Podcast, den der Kommunikationschef oder der CEO nach der Bandprobe im Hobbyraum zusammenschnipselt, klingt zwar erstmal extrem romantisch und cool – tatsächlich wird die Romantik dann aber auch schnell von der Realität eingeholt und sollte vielleicht noch mal überdacht werden. Gleichzeitig sollte man sich immer überlegen, ob ein externer Moderator nicht eher die Fragen und Gedanken der Zielgruppe am Start hat, als derjenige oder diejenige, der/die mit den Inhalten, dem Job und den Themen Tag und Nacht „zusammen ist“.

Ja, aber was denn nun? Machen? Oder wieder das mit den Fähnchen?

Wir empfehlen immer eine Art Basis-Workshop mit allen, die in diesem spannenden Projekt involviert sein könnten. Dabei bringen wir erstmal alle auf denselben Wissensstand und hören beispielsweise in bereits vorhandene Podcasts aus dem jeweiligen Genre rein. Oft erkennt man dann schon, wo sich der Platz, die Nische für einen möglichen eigenen Podcast befinden könnte.

Wird es ein Talk? Wird es eher eine Art Reportage? Oder ein Mix?
Finden wir aus dem Stehgreif genug Themen und vor allem die richtigen Gäste, die zielgruppenrelevant sind?

Das ist so ein bisschen, wie der Start eines Flugzeugs bei starker Bewölkung

Es sind kleine Schritte, aber man spürt mit jedem Step, dass wir aus Fragezeichen Ausrufezeichen machen. Das ist so ein bisschen, wie der Start eines Flugzeugs bei starker Bewölkung … Erstmal ist alles im Nebel, der Start ist nicht so locker flockig wie sonst, es rappelt und schaukelt … Aber irgendwann durchbricht man die Wolkendecke und die durch die Fenster knallende Sonne und der blaue Himmel gibt einem ein gutes Gefühl.

Bis zu unserem ersten Zwischenstopp müssen jetzt noch einige Parameter mehr gecheckt werden:

  • Wer ist auf Brandseite Head of Podcast und welche Projektschritte kann diese Person leisten?
  • Wer wäre der/die richtige Moderator(in)?
  • Wie oft soll eine neue Folge veröffentlicht werden?
  • Welche Möglichkeiten der Bewerbung des Podcasts haben wir?

Denn das ist noch mal ein wichtiger Hinweis aus dem Cockpit:
Wir starten einen Corporate Podcast mit einer Hörerschaft von Null und es dauert immer ein bisschen, bis der Podcast anfängt zu fliegen! Damit das passiert, muss man der Welt da draußen mitteilen, dass es dieses schöne Audiowerk auf den Plattformen gibt! Und das am besten mehrfach mit jeder neuen Folge!

Also was haben wir an Bord?
Social Media?
Newsletter?
Außenwerbung?
Reichweitenstarke Gäste?
Messen? Flyer? Intranet usw.?

Wir kommen gut voran.

Im Kern müssen sich Firmen oder Brands einfach immer im Klaren darüber sein, dass ein Podcast ein weiterer eigener Kommunikationsstrang nach außen ist. Das Ding muss gut sein, gut klingen und vor allem verlässlich, wie eine Serie, mit neuem, spannendem Content um die Ecke kommen. Das ist wie eine eigene Radioshow, mit der wir unsere Fans abholen und ihnen unsere Markenwelt richtig cool präsentieren, das ist keine Vertonung einer Pressemitteilung.

Bitte nicht falsch verstehen. Klar ist die Art und Weise immer auch vom Unternehmen selbst abhängig. Eine „Show“ passt als Wort vielleicht nicht zu jeder Marke. Dennoch muss man dem Medium Podcast gerecht werden und sollte sich eher etwas trauen, anstatt viel zu schüchtern zu agieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Ermüdungserscheinungen.
Oft kommen diese bei Unternehmen schon nach den ersten Folgen auf. Man spürt, dass der Inhalt oder die Gäste ein bisschen vom Grundkonzept abweichen. Plötzlich werden Themen besprochen, die der Zielgruppe gar nicht mehr gerecht werden und der vor Wochen festgelegte Zeit- bzw. Redaktionsplan wird über den Haufen geworfen.
Deswegen an dieser Stelle zwei Bitten aus Agentursicht:

Wir sind Profis! Nehmt uns als diese mit auf die Reise – auch was Inhalte, Umsetzungen und kreative Ansätze angeht. Viele von uns haben Radioshows moderiert, Content dafür entwickelt oder schon zig Podcasts geplant und aufgenommen. Lasst uns auch in den Phasen helfen, die für Euch als Unternehmen vielleicht eher „heilig“ sind.
Und: Denkt in Staffeln! Plant doch einfach immer in Sechser-Staffeln. Damit nehmt ihr Euch Druck und man kann es super vorbereiten. Ist die Staffel rum, kann man locker auch eine Pause machen und dann geht’s mit den nächsten sechs Ideen weiter.

Ein Corporate Podcast kann eine Marke, ein Unternehmen positiv aufladen. Ein Corporate Podcast kann neue Zielgruppen erreichen und neue Bindungen zwischen Kunde und der Marke schaffen. Was er nicht kann: Den Abverkauf der Produkte verXfachen.

Wenn man einen Podcast als Medium sieht und dementsprechend plant – macht es richtig Spaß. Man muss etwas Geduld mitbringen und Lust darauf haben, einen eigenen Kanal aufzubauen. Wenn der Podcast mal läuft, sind überraschenden kreativen Ansätzen keine Grenzen mehr gesetzt. Warum nicht mal einen Kunden einladen? Auf einer Messe vor Publikum aufnehmen oder sogar etwas verlosen?

Uns Audioagenturen und natürlich meinem Team von Podever im Speziellen macht es Spaß, dabei zu helfen und wenn es auch nur um die reine Audiotechnik geht. Wir freuen uns auf Eure Anfragen!