Die Älteren erzählen gerne vom Krieg und die Jüngeren von den Trends aus dem Zeitalter der Digitalisierung. Was jetzt spannender ist, sei mal dahingestellt. Was ein Krieg ist, weiß ich. Aber wissen meine Großeltern auch, was Instagram ist oder Bitcoins oder geschweige denn ein Podcast? Die Antwort ist in den meisten Fällen: Nein. Gerade Letzteres meiner Oma und meinem Opa zu erklären, stellt mich vor eine große Herausforderung. „Podcast ist wie Radio, nur ohne Musik“ ist für mich eine eher unbefriedigende und zu knapp formulierte Erklärung für Podcasts. Wie ihr Podcast euren Großeltern ein bisschen ausführlicher, aber doch verständlich erklären könnt und wie sich das Podever-Team der Sache annehmen würde, erfahrt ihr in diesem Blog.

Eines haben alle Großeltern gemeinsam, sie sind in der Regel ein wenig älter und können mit neuen Technologien und Medien erst mal nicht so viel anfangen. Naja, mal mehr, mal weniger. Gerade hat man es geschafft, ihnen zu erklären, was ein Smartphone ist und was man alles damit machen kann, da kommt schon die nächste Technologie auf den Markt. Das wirkt erst mal abschreckend. Muss es aber im Falle Podcast gar nicht sein. Im Podever-Team zum Beispiel – da hat jeder seine eigene Herangehensweise und Erklärung dafür:

Erklärung von Ralf Podszus

„Ich gehe davon aus, dass ältere Menschen nicht unbedingt in Besitz eines Smartphones sind. Das allein wäre schon ganz schön viel, was man erklären müsste. Mit einem Computer können sie, glaube ich, aber umgehen. Dann sagt man denen einfach, dass sie auf Google gehen und im Suchfeld YOUTUBE eingeben sollen. Ich schreibe natürlich auf einem Zettel auf, wie man YOUTUBE schreibt. Und dort sehen sie die Lupe und die kennen sie ja schon von Google. In der Lupe sollen sie dann eingeben: „Podcast“ und ihr Lieblingsthemenfeld, was sie interessiert. Zum Beispiel Podcast-Nachrichten, Podcast-Rente oder Podcast-Klimawandel. Dann finden sie verschiedene Podcasts mit verschiedenen Folgen zu diesen Interessengebieten und kommen so in die Welt des Podcasts hören hinein.“

Erklärung von Lara Grillmayer

„Ich würde versuchen, das Thema Podcast am Beispiel Radio zu erklären. Ein Podcast ist wie eine Radiosendung, nur ohne Musik. Es gibt einen Moderator oder auch zwei, und die unterhalten sich mit einem Gast oder mehreren Gästen über ein bestimmtes Thema. 20 Minuten vielleicht also länger, als wir es aus dem Radio gewohnt sind. Und dieses Gespräch kann man sich dann jederzeit online anhören, über den Computer oder auch das Smartphone.“

Erklärung von Sophia Holoch

„Da ich ja erst seit Kurzem in der Agentur arbeite, ist es noch gar nicht so lange her, dass ich das meiner Oma erklärt habe. Ich habe gesagt, dass das im Prinzip so ist, als würde sie sich mit ihrer besten Freundin über ein Thema unterhalten. Und das wird dann eben aufgenommen und noch schön produziert. Und die Leute, die es interessiert, über was ihr geredet habt, die hören sich das an. Also quasi wie eine Reportage oder Doku für die Ohren in diesem Fall. Und das kann man eben zu ganz vielen verschiedenen Themen machen.“

Es geht auch anders

Laut AS&S Radio Befragung, bei der mehr als 3000 Podcast-Hörer*innen teilgenommen haben, liegt das Alter der Kernzielgruppe bei 30 bis 49 Jahren. Sie machen 40 % der Gesamthörer*innen aus. Direkt danach die Altersgruppe 14-29. Hier liegt der prozentuale Wert bei 31 %. Spannend wird es, wenn man sich den Wert der über 50-Jährigen anschaut. Der ist nämlich sehr nah an der Altersgruppe der jungen Menschen. Genauer gesagt beträgt der Wert hier 29 %. Also lässt sich erkennen, dass es durchaus Podcasthörer*innen gibt, die schon etwas älter sind.

Interessanter wird es noch, wenn wir uns nicht nur anschauen, wie viele ältere Menschen Podcasts hören, sondern ob es auch Ältere gibt, die selbst Podcasts machen. Und die gibt es. Der Podcast “Die Podcast Oma” zum Beispiel. Hier unterhalten sich die 95-jährige Oma Inge und Enkelin Kim zusammen über die Lebensgeschichten, die Inge in ihren 95 Jahren bereits gesammelt hat. Eine sehr spannende Thematik, wie ich finde. Ähnlich aufgebaut ist der Podcast “Der Kuchentratsch”. Hier interviewen jüngere Moderator*innen ältere Omas und Opas über Lebensweisheiten und über die Geschichten, die sie zu erzählen haben.

Festzuhalten ist: Auch ältere Menschen haben das Medium Podcast für sich entdeckt. Als Hörer*innen und als Macher*innen. Und das sind gar nicht mal so wenige. 29 %, das ist immerhin fast ein Drittel der Gesamthörer*innen. Und mit dieser Statistik könnte man die eigenen Omas und Opas doch vielleicht auch begeistern. Klar, ältere Menschen legen nicht mehr so viel Wert auf Trends und orientieren sich eher seltener daran, was andere ältere Menschen so machen. Neugierig bleiben sie aber auch bis ins hohe Lebensalter.

Fazit

Auch wenn es ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt eine verständliche Erklärung zu finden, unmöglich ist die Aufgabe nicht. Ältere Menschen haben in der Regel Zeit, also nehmt sie euch ruhig. Und auch wenn sie es nicht auf Anhieb verstehen, dann erklärt ihr es eben beim nächsten Besuch noch mal. Auch wenn sie Schwierigkeiten haben, euch oder besser gesagt der Thematik zu folgen, sind sie bestimmt dennoch froh, dass ihr es versucht habt.
Meine Herangehensweise will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Wenn ihr wollt, könnt ihr diese ja einfach als Blaupause benutzen und auswendig lernen. Dann habt ihr sofort eine passende Antwort parat, wenn euch eure Großeltern fragen.

Meine Erklärung

Blaupause

„Ein Podcast ist für die Ohren gedacht. Augen, Nase und alle weiteren Sinnesorgane brauchst du gar nicht, Oma. Du hörst einfach einer oder mehreren Personen zu, wie sie über bestimmte Themen reden. Das können spannende Kriminalfälle sein, die Fußballergebnisse vom Wochenende oder Alltagssituationen, in die man tagtäglich auf der Straße hineingerät. Ein Podcast kann je nach Thema lustig aufgebaut sein, ernst oder einfach nur sachlich sein. Hier sind keine Grenzen gesetzt. Auch die aktuellen Nachrichten kannst du dir als Podcast anhören. Also Omi, wenn du ab und zu mal deine Augen schonen willst, dann hör doch einfach mal einen Podcast.“