Audio, Artwork, Metadaten – wenn Du Teil 1 unseres Beitrags zum Thema Podcast Distribution schon gelesen und alles fleißig umgesetzt hast :), dann hast du nun wirklich alles, was du für die Veröffentlichung deines Podcasts brauchst. Es kann losgehen – ab damit ins Netz! Aber wie geht das?

RSS und Hosting: So geht dein Podcast online

An dieser Stelle wird es nun etwas „technisch“ – denn hier kommt der „RSS-Feed“ ins Spiel. Der RSS-Feed macht die Distribution deines Podcasts an die Podcastverzeichnisse und an deine Hörer:innen möglich. Die Abkürzung „RSS“ steht für „Really Simple Syndication“, das heißt übersetzt so viel wie „wirklich einfache Verbreitung“. Der RSS-Feed ist eine XML-Datei, in der die Podcast-Metadaten und die Links zu den Mediendateien hinterlegt sind. Podcatcher (Apps, die das Abonnieren von Podcasts möglich machen) ziehen sich die Infos aus dem Feed und laden neue Podcastfolgen automatisch herunter beziehungsweise benachrichtigen die Hörer:innen, wenn es etwas Neues gibt. Wie so ein RSS-Feed im Detail aufgebaut ist, das musst du gar nicht unbedingt wissen – denn es geht auch ohne technischen Background. Ich möchte dir heute die einfachste Möglichkeit vorstellen, deinen Podcast zu veröffentlichen:

Suche Dir einen Hosting-Anbieter, der auf Podcast-Hosting spezialisiert ist

Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Diensten, die Podcast-Hosting anbieten – auch mit Sitz in Deutschland, falls das für dich in Hinblick auf Support und Datenschutz wichtig ist (zum Beispiel Podigee, podcaster.de). Für welchen Anbieter und welches Hosting-Paket du dich entscheidest, hängt davon ab, was dein Hosting-Paket alles können sollte und wie viel Geld du für dafür ausgeben möchtest.

Diese Features würde ich dir auf jeden Fall empfehlen:

  • Einfache Bedienoberfläche
  • Apple-Podcast- (beziehungsweise iTunes-), Google-Play-, Deezer- und Spotify-kompatible RSS-Feeds
  • Auslieferung der Mediendateien über ein Content Delivery Netzwerk
  • Automatische Audio-Transkodierung
  • Webplayer zum Einbetten des Podcasts auf deiner Website
  • Aussagekräftige Statistiken zu den Podcast-Downloads

Hast du dich entschieden, ist der Weg zur Veröffentlichung deines Podcasts nicht mehr weit:

Du lädst deine Audiodateien und dein Cover bei deinem Podcast-Hoster hoch und gibst die Metadaten in die entsprechenden Eingabefelder ein. Der RSS-Feed deines Podcasts wird automatisch generiert und mit jeder Veröffentlichung einer neuen Podcast-Folge ergänzt, bei Änderungen entsprechend aktualisiert.
Viele Podcast-Hosting Anbieter bieten auch einen direkten Export, zum Beispiel zu Spotify, an. Du kannst deinen Podcast aber auch selbst bei den Verzeichnissen einreichen. Das machst du einmal zum Start, danach ist dein Podcast gelistet und neue Folgen werden immer automatisch angezeigt.

So funktioniert das Einreichen deines Podcasts bei vier der größten Podcast-Verzeichnisse:

Um deinen Podcast bei Apple Podcasts einzureichen, benötigst du eine Apple ID. Damit loggst du dich unter https://podcastsconnect.apple.com/ ein und hast dann die Möglichkeit, die URL des Podcasts-Feeds einzutragen. Du siehst zunächst eine Vorschau, über die du nochmal prüfen kannst, ob alle im Feed hinterlegten Informationen korrekt sind. Danach kannst du den Feed zur Prüfung übermitteln.
Es kann einige Tage dauern, bis die Prüfung abgeschlossen ist und du per E-Mail mitgeteilt bekommst, ob dein Podcast gelistet wird beziehungsweise ob du eventuell noch etwas ändern musst (siehe hierzu die genaueren Apple Richtlinien für die Veröffentlichung von Podcasts: https://help.apple.com/itc/podcasts_connect/#/itc1723472cb) Plane deshalb auf jeden Fall eine Woche Vorlauf ein, falls dein Podcast zu einem bestimmten Zeitpunkt online sein muss. Über Podcasts Connect hast du, wenn dein Podcast dann veröffentlicht ist, auch die Möglichkeit, Statistiken über die Abrufe deines Podcasts über Apple Podcasts einzusehen.

Auch Spotify ermöglicht es Podcastern, den Podcast über ein eigenes Dashboard einzureichen. Hierfür loggst du dich mit deinen Spotify Zugangsdaten unter https://podcasters.spotify.com/ ein.
Klicke dann im Menü auf „Add or claim your podcast“ und gib‘ die URL zu deinem RSS Feed ein. Spotify schickt eine Bestätigungsnachricht an die E-Mail Adresse, die im RSS Feed hinterlegt ist. Kopiere den 8-stelligen Code aus der E-Mail und füge ihn in das Formular ein. Anschließend musst du noch Angaben zu Kategorie, Sprache und Land ergänzen und kannst den Podcast dann einreichen. Es kann zwei bis fünf Tage dauern, bis dein Podcast bei Spotify gelistet ist, manchmal dauert es aber auch nur ein paar Stunden. Den aktuellen Status musst du auf Spotify selbst checken, eine Benachrichtigung per E-Mail erhältst du nicht.

Google Podcasts hat nun ganz neu auch ein Dashboard für Podcaster, den Google Podcast-Manager, den du über https://podcastsmanager.google.com/about?hl=de erreichst. Auch hier musst du die URL deines RSS-Feeds angeben (Über den Button „Sendung hinzufügen“) und im Anschluss deine Inhaberschaft bestätigen. Hierfür benötigst du Zugriff auf die E-Mails, die an die im Podcast-Feed angegebene E-Mail Adresse gesendet werden.
Du musst deinen Podcast nicht über den Google Podcast Manager hinzufügen. Alternativ kannst du abwarten und den Podcast von den Google-Bots finden lassen. Das geht zum Beispiel, indem du eine

Mehr Infos zum Thema Google und Podcasts findest du hier: https://support.google.com/podcast-publishers/answer/9476656

Rechne auch hier mit fünf bis sieben Tagen, bis dein Podcast über Google Podcasts verfügbar ist.

Um deinen Podcast bei Deezer einzureichen, gib‘ hier die URL deines RSS-Feeds ein: https://podcasters.deezer.com/submission und folge der Anleitung im Dialog.

Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Podcast-Verzeichnissen und Apps. Viele davon bieten Podcastern die Möglichkeit, ihren Podcast mit wenigen Klicks selbst einzureichen, manche gleichen ihre Einträge mit der Apple Podcasts Datenbank ab. Auch YouTube, eigentlich Streaming Plattform für Video-Content, wird genutzt, um Podcasts zu hören. Die Abrufzahlen darüber sind, unserer Erfahrung nach, sogar erstaunlich hoch. Um deinen Podcast über YouTube zu veröffentlichen, benötigst du eine Videodatei. Diese kannst du zum Beispiel mit der App Headliner mit wenig Aufwand aus deiner Audiodatei und deinem Podcast-Cover generieren.

Geschafft! Dein Podcast ist jetzt veröffentlicht ?

So. Damit hast du nun alle Infos, die du brauchst, um deinen Podcast für deine Hörer:innen auf verschiedenen Plattformen verfügbar zu machen. Ja, das sieht erstmal nach ganz schön vielen Dingen aus, die du dir überlegen und die du beachten solltest. Lass‘ dich davon nicht einschüchtern :)! Wie weiter oben schon geschrieben: Wenn du dir für das Hosting einen Anbieter aussuchst, der sich auf das Hosting von Podcasts spezialisiert hat, dann wird dir einiges an Arbeit abgenommen – deshalb nochmal: Klare Empfehlung!

Natürlich kannst du dich bei Fragen zur Podcast Veröffentlichung und Distribution auch immer gerne an uns wenden – als Podcast Agentur haben wir schon einige Podcasts veröffentlicht und teilen unsere Erfahrungen gerne mit dir. Schreib‘ uns oder schau‘ dich in unserem Blog beziehungsweise Podcast-Glossar um, dort findest du Infos zu einzelnen Themen, die wir Stück für Stück ergänzen.

Happy podcasting!