Wir kennen es doch alle noch aus unserer Schulzeit – stupider Frontalunterricht. Die Augen sind immer geradeaus auf die Tafel gerichtet. Aber das muss nicht sein. Man kann das Thema Schule beziehungsweise den Unterricht deutlich interessanter gestalten. Das geht zum Beispiel in Form eines Podcasts. Denn gerade die sind bei den Jüngeren bekannt und beliebt und geben vielleicht dem ein oder der anderen Schüler*in einen Motivationsschub aktiv in der Schule mitzuarbeiten. Einerseits besteht die Möglichkeit schon fertig produzierte Podcasts zu nutzen, die von den Lehrer*innen beispielsweise erstellt werden. Oder man lässt die Schüler*innen sogar selbst Podcasts aufnehmen. In welchen Schulfächern und Themengebieten dies besonders sinnvoll ist, erkläre ich euch in diesem Blog-Beitrag.

Podcast in der Schule – Fremdsprachenunterricht

Hörverstehen

Das bekannte Problem: Im Englischunterricht sollen anhand einer Listing Comprehension und dazu gestellten Aufgaben die Fremdsprachenfähigkeiten der Schüler*innen verbessert werden. Problem 1: Die alten Abspielgeräte und Medien sind schlechter zu verstehen, als eine Flugzeugdurchsage bei der Lufthansa. Und Problem 2: Die Diversität dieser Arbeitsmethode hält sich in Grenzen. Ganz anders bei Podcasts. Hier gibt es viele Möglichkeiten: Beispielsweise können Lehrer*innen, die den Podcast selbst vorbereitet haben, den Lehrstoff individuell an die Klasse anpassen. Die Themenvielfalt kennt hier keine Grenzen. Durch die Individualität kann Aktuelles besprochen werden, zu dem die Schüler*innen in der Regel einen besseren Bezug haben. Ebenso können bereits existierende Podcasts auf ihre Sprache und ihren Inhalt untersucht werden. Quasi das Pendant zur klassischen Listening Comprehension.

Sprechen

Neben dem reinen Anhören von Podcasts gibt es auch noch die Möglichkeit, selbst einzelne Podcast Folgen aufzunehmen. Bei dieser Methode steht die Verbesserung des Sprechens im Fokus. Ein bekanntes Phänomen: Vier Halbjahre Englischunterricht und am Ende bekommst du trotzdem nur hier und da einen vollständigen Satz zustande. Dann verbringst du einen Monat in London und sprichst danach wie die Queen höchstpersönlich. Sobald sich aktiv mit der Fremdsprache auseinandergesetzt wird und versucht wird sie selbst zu sprechen, steigen die Kenntnisse enorm an. Podcasts geben den Schüler*innen eine kreative Alternative, ihr Sprechen zu verbessern. Auch hier sind der Umsetzung und Kreativität keine Grenzen gesetzt. Das Aufnehmen mehrerer Folgen in einem Halbjahr zum Beispiel, gibt einen direkten Einblick in den Lernfortschritt der Schüler*innen.

Podcast in der Schule – Mathematikunterricht

Videopodcast

Das Visuelle spielt im Mathematikunterricht eine tragende Rolle. Die Lehrstunde rein auditiv zu gestalten, wird die Schüler*innen aber auch die Lehrer*innen nach kurzer Zeit an ihre Grenzen bringen. Zahlen, Rechnungen und Formeln lassen sich visuell deutlich besser an die Schüler*innen vermitteln. Trotzdem können auch im Mathematikunterricht Podcasts eine Ergänzung zum Frontalunterricht sein. Videopodcast heißt das Stichwort: Das sind Podcasts, die neben ihrem auditiven Inhalt auch ein Begleitvideo bereitstellen. Dies könnte einerseits für Lehrer*innen interessant sein, die so die Möglichkeit haben, den Schüler*innen über die Präsenzzeit hinaus eine Unterrichtsstunde aufzunehmen. Die können sie dann im besten Fall immer wieder und an jedem Ort abrufen. Andererseits haben Schüler*innen selbst die Möglichkeit beispielsweise ein Referat in Form einer Podcast Folge aufzunehmen. Anhand des Videos können konkrete Rechnungsschritte erläutert werden. Podcasts bieten auch hier eine kreative Herangehensweise, um den doch sehr zähen Mathematikunterricht deutlich interessanter zu gestalten.

Audiopodcast

Den kompletten Inhalt eines klassischen Mathematikunterrichts kann ein rein hörbarer Podcast nicht ersetzen. Aber er kann auf jeden Fall als bereichernde Ergänzung dienen. Wichtig ist eine detaillierte Beschreibung von Grafiken zum Beispiel. Ein Audiopodcast im Mathematikunterricht kann nur dann für das Lernen der Schüler*innen effektiv sein, wenn die Inhalte ohne visuelle Erklärung verdeutlicht werden können. Das zum Beispiel könnten die Schüler*innen als Aufgabe bekommen. Ein Mathematik Referat, das ausschließlich zu hören ist. Die Kreativität der Schüler*innen wird einerseits angeregt. Andererseits vertiefen sich Lehrinhalte besser, wenn man sie versucht anderen zu erklären.

Wenn es um Anwendungsmöglichkeiten von Mathematik im Alltag und im späteren Berufsleben geht, kommen gerade junge Schüler*innen schnell an die Grenze ihrer Vorstellungskraft. Hier wären Podcasts eine gute Alternative. Neben den Kerninhalten, kann den Schüler*innen verdeutlicht werden, was sie mit Mathematik eigentlich später so alles machen können.

Fazit

Tagtäglich verbringen wir Zeit damit, in unserer Freizeit Podcasts zu hören. Wir hören uns True Crime Geschichten an oder lassen uns von unseren Lieblings Promis berieseln. Aber in dem Medium Podcast steckt deutlich mehr. Die Umsetzungsvielfalt ermöglicht es, dass Podcasts als Werkzeug in Schulen eingesetzt werden können. Das Wichtige: Es bringt einen Mehrwert mit sich. Früher wurden die Fernseher reingerollt. Warum sich dann nicht auch dem Medium Podcast zu Nutzen machen? Eine Bereicherung für den Unterricht wäre es auf jeden Fall.

Wenn ihr Bock auf einen eigenen Schulpodcast habt, dann schreibt uns doch gerne!