Von der Aufnahme zur Produktion

In einem unserer letzten Blog-Beiträge haben wir uns mit dem richtigen Aufnahme-Equipment für deinen Podcast beschäftigt. Dabei haben wir bereits darüber gesprochen, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, deinen Podcast aufzunehmen und zu bearbeiten. Von der Smartphone App über den externen Audio-Recorder bis hin zur Softwarelösung auf deinem Computer oder Mac. Egal, für welche Aufnahmevariante du dich entscheidest, am Ende erhältst du immer eine Audiodatei. Bevor du diese allerdings online stellst, solltest du sie noch bearbeiten. Im heutigen Blog-Beitrag soll es um die Podcast Nachbearbeitung oder Produktion gehen. Um zu verstehen, wieso eine Nachbearbeitung deiner aufgenommenen Podcast-Folge wichtig ist, müssen wir uns erst einmal ansehen, wann deine Zuhörer Spaß beim Anhören deines Podcasts haben.

Warum überhaupt einen Podcast nach der Aufnahme bearbeiten?

Grundsätzlich kann man sagen: Es gibt Menschen, denen wir im Alltag gerne zuhören. Es gibt aber auch viele Gründe dafür, warum wir dieses Gefühl in einer Podcast-Aufnahme plötzlich nicht mehr erleben. Viele Faktoren beeinflussen unserer Hörerlebnis und damit auch unsere Bereitschaft, Audio-Content zu konsumieren. Deshalb solltest du neben den inhaltlichen Aspekten deines Podcasts auch immer die Qualität deiner Audioaufnahme im Blick haben, damit deine Zuhörer den Mehrwert, den du in deinem Podcast lieferst, auch mit Spaß und Freude erleben können. 

Genau deshalb ist die Bearbeitung deiner Podcast-Aufnahme wichtig. Du solltest unter anderem auf folgende Dinge achten:

  • Gleiche Lautstärken 

    Egal, ob deine Intro- oder Outromusik, du oder dein Gesprächspartner – ihr solltet im Podcast immer eine ähnliche Lautstärke haben. Das ist wichtig, denn keiner deiner Zuhörer hat Lust, alle paar Minuten die Lautstärke selbst, zum Beispiel am Smartphone, anzupassen. Denk daran: Vielleicht hören manche Menschen deinen Podcast auch beim Einschlafen.

  • Nur kurze Pausen

    Manchmal ist es sinnvoll, eine Pausensetzung als Stilmittel im Podcast einzusetzen. Allerdings sollten diese dem Content entsprechend angemessen sein. Ungern warten deine Hörer auf dich, wenn du noch mal schnell etwas googeln willst oder dir eine Flasche Wasser holst, während die Aufnahme noch läuft. Beides ist grundsätzlich kein Problem, du solltest es nur in der Podcast Produktion herausnehmen, damit du deine Hörer nicht langweilst.

  • Geräusche

    Podcasts werden häufig mit Kopfhörern konsumiert. Daher sind lautes Husten oder Hintergrundgeräusche Dinge, die als eher unangenehm von deinen Zuhörern empfunden werden. Wie bereits im Blog-Beitrag zur Podcast-Aufnahme beschrieben, solltest du darauf achten, dass du während der Aufnahme möglichst ungestört bist. Das bedeutet auch, dass es in dem Raum, in dem du deinen Podcast aufnimmst, ruhig ist, es also kaum Hintergrundgeräusche gibt. 

Das kannst du bei der Nachbearbeitung alles tun …

Die Nachbearbeitung ist oft zeitaufwändig, lohnt sich allerdings. Wie bereits erwähnt, ist deinen Hörern das Hörerlebnis oft genauso wichtig wie der Inhalt. Im Folgenden wollen wir kurz auf ein paar wesentliche Aspekte der Podcast Nachbearbeitung eingehen. Sie sollen dir helfen, einen groben Überblick über die Aufgaben zu erhalten, die du nach der Podcast Aufnahme vor dir hast.

Der Schnitt

Dein Podcast Take ist aufgenommen. Jetzt geht es an die erste Bearbeitung. Ganz wichtig: Schnitte sind nur dann sinnvoll und gut, wenn man sie nicht hört. Außerdem sorgen kleine Versprecher, Räusperer, Atmer oder Füllwörter für Authentizität. Beim Schnitt solltest du dir deshalb überlegen: Was sollte ich oder was muss ich aus meiner Aufnahme herausschneiden? 

Wir empfehlen dir, dich dabei auszuprobieren. Wie schon beschrieben: Wenn du dein Aufnahme-Zimmer verlässt, das Telefon klingelt oder dein Hund bellt, dann solltest du diese Momente aus deiner Podcast-Aufnahme herausschneiden. Auch, wenn du oder dein Interviewpartner auf einmal den Faden verlieren und das Zuhören deshalb keinen Spaß mehr macht, ist das vielleicht ein Grund, die entsprechende Stelle aus der Aufnahme zu entfernen. 

Aber aufgepasst! Dein Podcast ist kein steriler Operationsraum. Er soll authentisch klingen und deshalb solltest du auf dein Bauchgefühl hören: Ist das Kunst oder kann das weg? In unseren Podcaster:innen Coachings von Podever unterstützen wir dich gezielt bei diesen Fragestellungen. Unsere Expert:innen aus Redaktion, Moderation und Produktion geben dir hilfreiche Tipps und nehmen dich an die Hand.

Intro, Outro oder Werbung?

Podcasts beginnen in der Regel mit einem Intro, enden mit einem Outro und manche haben zwischendrin auch noch Werbung. Über Letzteres musst du dir am Anfang wahrscheinlich noch keine Gedanken machen. Dagegen geben ein schönes Intro und Outro deinem Podcast einen guten Rahmen. Im Internet findest du viele Websites von Produktionsfirmen für Podcast-Jingles. Hier kannst du häufig für eine einmalige Gebühr ein Intro für dich kaufen. Auch wir von Podever unterstützen unsere Podcaster:innen mit einer hochwertigen Podcast-Verpackung. Professionelle Sprecher:innen und Produzent:innen kreieren zusammen mit dir die perfekte Podcast-Verpackung. Natürlich kannst du diese auch selbst produzieren. Achte allerdings in dem Fall unbedingt auf die Verwertungsrechte. Du darfst nur lizensierte Musik nutzen, für die du die Nutzungsrechte besitzt.

Podcast Produktion und Mastering

Bei der Produktion vereinst du deine bereits geschnittene Podcast-Aufnahme mit deinem Intro und Outro und gegebenenfalls deiner Werbung. Innerhalb der Produktion nimmst du Verbesserungen an der Aufnahme vor. Du passt die Lautstärken an, entfernst Plopp-Geräusche oder Hintergrundrauschen, gibst deiner Stimme oder der Stimme deines Interviewgastes mehr Raum und fügst dein Intro und Outro hinzu. 

Weiter unten gehen wir auf einige Programme ein, die du sowohl zum Schnitt deines Podcasts als auch zur Produktion nutzen kannst. Wichtig auch hier: nicht übertreiben! Du wirst am Ende nicht klingen wie die deutsche Synchronsprecherstimme von Bruce Willis, egal, wie viel du bearbeitest. Das musst du auch nicht. Bleib lieber authentisch und versuche den Hörern ein angenehmes Hörerlebnis zu ermöglichen, indem du einen verständlichen, gleichmäßig lauten und inhaltlich relevanten Podcast produzierst.

Der Export

Am Ende der Produktion und des Masterings steht der Export deiner Audio-Datei. Informiere dich hierfür, welches Format dein Podcast Hoster von dir benötigt, um deinen Podcast auf dessen Plattform an alle Podcatcher und Podcast Plattformen ausspielen zu können. Im nächsten Blog-Beitrag beschäftigen wir uns genau mit diesem Thema.

Grundsätzlich empfehlen wir dir: Speichere deinen Podcast – egal, welches Format dein Hoster benötigt – immer noch zusätzlich als .WAV Datei mit 24-bit ab. Hierbei handelt es sich um ein unkomprimiertes Dateiformat. Dadurch hast du die Möglichkeit, zum Beispiel wenn du deinen Podcast Hoster wechselst, die Datei immer noch in ein anderes Format umzuwandeln, ohne allzu hohe Verluste der Qualität zu erleiden. 

Dienstleister und Software

Wir hatten bereits erwähnt, dass wir unsere Podcaster:innen beim Podcasten und der Nachbearbeitung des Podcasts unterstützen. Wir geben ihnen die Möglichkeit, unsere Studios zu nutzen und unterstützen sie bei der Produktion, dem Hosting und der Distribution. Das kann sinnvoll sein, wenn du selbst keine Zeit oder Lust hast, dich in die Themen einzuarbeiten oder am Anfang nicht so viel Geld für die Hardware ausgeben kannst oder willst. Außerdem erhältst du eine Menge Know-how, kreative Ideen und Spaß durch die Zusammenarbeit mit den Experten. Lass dich gerne unverbindlich beraten.

Wenn du die Nachbearbeitung selbst machen möchtest, benötigst du natürlich eine Software. Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Anbieter. Deshalb möchten wir dir heute eine kostenfreie und zwei kostenpflichtige Varianten vorstellen. Zu jedem Programm verlinken wir dir immer auch ein kleines Tutorial. 

Audacity (kostenfrei)

Audacity ist ein kostenfreier Audioeditor und -rekorder. Er ist vor allem bei Windows-Nutzern sehr beliebt, es gibt aber auch Versionen für MacOS und Linux. Das Schöne an Audacity ist die einfache Bedienung. Nach nur wenigen Klicks ist das Grundprinzip der Audioaufnahme und des Audioschnitts verstanden. Daneben können viele Effekte und Filter genutzt werden, um zum Beispiel die Lautstärke, den Klang oder das Sprachvolumen anzupassen. Hilfreich sind vor allem auch die Funktionen, um Hintergrundrauschen zu reduzieren oder Plopp-Geräusche zu entfernen. 

Auch wenn Audacity nicht sehr modern aussieht und die Benutzeroberfläche am Anfang etwas überladen wirkt, ist es bereits nach wenigen Minuten möglich, mit dem Programm zu arbeiten. 

Adobe Audition (ab 23,79 Euro pro Monat)

Adobe Audition ist ein multifunktionales Audiobearbeitungs- und Produktionstool. Besonders am Anfang kann es durch seine sehr vielen Funktionen, Tools und Darstellungsmöglichkeiten überfordern. Dafür bietet es im Vergleich, zum Beispiel zu Audacity, noch bessere Möglichkeiten, Störgeräusche zu entfernen oder die Stimmqualität zu verbessern. 

Audition würden wir eher etwas fortgeschritteneren Nutzern empfehlen. Wer Audition verwenden möchte, muss ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Die Preise beginnen aktuell bei 23,79 Euro pro Monat.

Reaper und Ultraschall (ab 60 $) 

Im deutschsprachigen Raum verwenden viele Podcaster:innen die DAW Reaper in Kombination mit der Erweiterung Ultraschall. Reaper beinhaltet viele Funktionen und kann in der Grundversion, genau wie Adobe Audition, leicht überfordernd sein. Die Erweiterung Ultraschall ist aus der deutschen Podcastszene entstanden. Sie ist besonders für Gesprächsaufzeichnungen geeignet, die live über weite Entfernungen möglich sind. 

… und jetzt geht’s los?

Jetzt hast du einen Einblick in mögliche Schnitt- und Produktionstools erhalten. Gerne beraten wir, von Podever aus Stuttgart, dich unverbindlich bei der Umsetzung deines Podcast-Projekts. In unseren Coachings unterstützen wir dich mit unserem Know-how und bringen dir die wichtigsten Tools und Techniken bei. 

Wie geht es jetzt weiter? Wie geht dein Podcast online? Darum geht es in unserem nächsten Blog-Beitrag. Viel Spaß beim Lesen und bis dahin: happy podcasting!