In den sozialen Medien spielen Algorithmen bereits eine einflussreiche Rolle. Aber wie sieht das bei den Podcast-Plattformen aus? Habe ich noch die freie Wahl, was ich mir gerne anhören würde? Oder werden mir hier ausschließlich die Podcasts angezeigt, die zu meinem bisherigen Suchverlauf passen? All das wollen wir in folgendem Blog-Artikel genauer betrachten.

Aber von vorne: Was sind eigentlich diese Algorithmen?

Es gibt mittlerweile die verschiedensten Algorithmen, die dafür sorgen, dass wir das angezeigt bekommen, was zu uns passt. Das läuft ähnlich ab wie bei der Google-Suche: Wir suchen einmal nach Waschmaschinen und schon bekommen wir immer wieder Waschmaschinen-Werbungen in 100-facher Ausführung angezeigt. Manchmal müssen wir nicht mal mehr das Wort eintippen. Es reicht schon, wenn wir uns über Waschmaschinen unterhalten und unser Smartphone in der Nähe liegt. Einfach ausgedrückt: Diese Algorithmen entscheiden automatisiert, was wir im Netz angezeigt bekommen und was nicht. Und wenn ihr mal in euch geht, habt ihr wahrscheinlich ein Beispiel parat, wo es euch ähnlich erging. Ich hatte mich beispielsweise letztens erst mit meiner Freundin über Magnum Eis unterhalten und als ich das nächste Mal mein Handy in die Hand genommen habe, ploppte eine Magnum-Werbung nach der anderen auf. Irgendwie gruselig.

Nutzen Podcast-Apps Algorithmen?

Dass auch bei den Podcast-Anbietern die Algorithmen bereits angekommen sind, steht außer Frage. Worüber aber spekuliert wird, ist, welche die verschiedenen Plattformen verwenden und wie diese funktionieren.

Bei den meisten Podcast-Apps werden sehr sprunghafte Rankings und Charts beobachtet. Es kann also sein, dass ein Podcast im Ranking auf Platz 76 ist, am nächsten Tag dann aber plötzlich auf Platz 9 und den darauffolgenden Tag wieder auf Platz 41 fällt. Das liegt nicht etwa daran, dass Mitarbeitende von Apple, Spotify und Co. willkürlich irgendwelche Knöpfe drücken, sondern am eingesetzten Algorithmus.

Algorithmen bei Apple-Podcasts

Bei Apple-Podcast ist dieses Phänomen auffallend. Anstatt dass die großen Player immer allein ganz vorne mitmischen, gibt es auch häufig kleinere Podcasts, die sich dazwischendrängen. Teilweise sind sie sogar noch weiter vorne platziert als die Podcast-Riesen. Aber wie kommt dieses Ranking in den einzelnen Rubriken zustande? Es wird zwischen vier Faktoren unterschieden, die mit reinspielen könnten. Angeblich ist aber nur einer wirklich relevant. Da gibt es die Sternchenbewertungen, Rezensionen, Downloads und die Abonnent*innen. Was denkt ihr, welcher dieser Aspekte ausschlaggebend sein könnte?

Genau – die Abonnent*innen. Da geht es aber nicht darum, wie viele den Podcast abonniert haben, sondern um die Zahl der Neu-Abonnent*innen. Also zum Beispiel: euer guter Freund Achim hat einen Podcast mit 100.000 Abonnent*innen, hat aber in den letzten Tagen “nur” 50 Neue dazu bekommen. Ihr hingegen habt einen vergleichsweise kleinen Podcast, mit 1.000 Abonnent*innen, habt aber innerhalb der letzten Tage 400 dazu gewonnen. Fazit: Euer Podcast steht im Ranking weiter vorne als der von Achim. Allerdings ist das Ganze rein spekulativ. Wirklich dazu geäußert hat sich noch nie ein*e Sprecher*in der jeweiligen PlattformenAndere Quellen gibt es kaum. Die meisten sprechen, wenn aber auch immer von den Neu-Abonnent*innen als ausschlaggebenden Faktor. 

Wie sieht es mit den anderen Podcast-Apps aus?

Auch bei den anderen Plattformen schaut es ähnlich aus. Spotify ist beispielsweise groß darin, uns “passende” und attraktive Playlists zu erstellen. Die Plattform fasst für alle User*innen zusammen, welche Songs, Alben, Künstler, Playlists oder eben Podcasts gehört werden. So wird für jede*n Nutzer*in ein ganz persönliches “Taste Profile” erstellt. Festgehalten werden darin Ort und Dauer der Nutzung. Außerdem durchleuchtet Spotify kontinuierlich das Netz nach Anhaltspunkten, wie ein Song oder ein Podcast ankommt. Das bedeutet der Algorithmus untersucht Blog-Artikel, Tweets, Kommentare auf Facebook, YouTube oder Websites und erfasst so ein Meinungsbild zu jedem Lied oder Podcast.

Wie kann ich meine Reichweite mit diesen Algorithmen steigern?

Gäste einladen zum eigenen Podcast oder selbst in anderen Podcasts auftreten – es gibt viele Wege, die Reichweite zu steigern. Doch was die Algorithmus-Thematik angeht, sind Keywords das Stichwort. Bedeutet: Ihr braucht eine klare Keyword-Strategie für den Namen eures Podcasts bzw. die einzelnen Episoden. Was ihr allgemein alles bei der Podcast-Namensfindung beachten müsst, haben wir für euch im Blog-Artikel “Do’s and Don’ts beim Podcast-Namen” zusammengetragen.

Fazit

Wie genau die Algorithmen bei Podcast-Apps und Podcast-Plattformen funktionieren kann man nicht sagen. Klar ist: die Zahl der Abonnent*innen spielt irgendwie eine Rolle. Außerdem haben wir bei der Auswahl von Podcasts nicht die alleinige Entscheidungsmacht. Einige Podcasts werden uns zum Beispiel erst gar nicht angezeigt, weil sie „scheinbar“ nicht zu uns passen. Irgendwie ist das auch ein bisschen beängstigend, wenn ihr Mal überlegt, dass ein Algorithmus quasi besser über euch Bescheid weiß als ihr selbst.